Home Links Kontakt Gaestebuch       Andrea Ebbecke-Nohlen

Vita
Publikationen

Weiterbildung
Seminare
Therapie
Konsultation
Supervision
Coaching
 

Publikationen : Leseprobe

Supervision zwischen Auftragsklärung und Prozeßgestaltung.

Spielräume systemischer Supervision.

In: Zeitschrift für systemische Therapie. Heft 1. Dortmund. Modernes Lernen. Borgmann (1997).

Supervision - ein Spiel

Angenommen, wir würden nun alle die genannten möglichen Bedeutungen von Supervision im Auge behalten und angenommen, wir würden uns jetzt auf das Gedankenspiel einlassen, Supervision nicht nur im spielerischen, sondern auch im spieltheoretischen Sinn als ein Spiel zu betrachten, dann könnten wir Supervision als einen zeitlich und räumlich begrenzten Interaktionsprozeß beschreiben, der mehr oder weniger zielgerichtet und regelgeleitet abläuft und auch Spaß machen darf, obwohl es oft um durchaus ernste Themen geht.

Wir könnten dann zum einen den Fokus unserer Aufmerksamkeit auf die möglichen Ziele von Supervision richten. Wir könnten versuchen herauszufinden, wer diese Ziele formuliert und für wen sie nützlich sind. Wir könnten einerseits diese Ziele hinterfragen, aber auch darüber nachdenken, was wir tun müssten, um sie zu erreichen oder aber zu verfehlen. Wir könnten auch zu weiterführenden Fragen kommen, wie, wofür Supervision überhaupt nützlich ist und woran wir merken, daß sie erfolgreich ist.

Zum anderen könnten wir darauf schauen, welche Spielregeln in einer bestimmten Institution oder in einem bestimmten Supervisionskontext vorherrschen. Wir könnten in der Folge prüfen, ob wir uns als SupervisorInnen auf diese Spielregeln einlassen wollen oder falls nicht, ob sie uns modifizierbar erscheinen.

Zum dritten könnten wir, falls wir uns die Spielmetapher nutzbar machen wollen, auf die Gestaltung des Supervisionsprozesses achten und darauf schauen, welche Konstruktionsprinzipien wir verwenden. Da sich beim Spiel mit jedem Zug die gegenwärtige Konfiguration verändert, bestimmte Spielzüge ausgeschlossen, andere erst ermöglicht werden, öffnet uns die Spielmetapher die Augen in bezug auf unsere Wahlmöglichkeiten und den Verhaltensspielraum, über den wir im Rahmen der Supervision verfügen (Watzlawick 1974).

Außerdem könnten wir darauf aufmerksam werden, ob wir die gemeinsame Interaktion eher langweilig finden oder ob sie uns Spaß macht. Kinder z.B. erbringen erwiesenermaßen die höchsten Leistungen im Spiel. Diese Erkenntnis wiederum könnte uns zu dem Schluß führen, daß Supervision, die Spaß macht, gleichzeitig auch erfolgreich sein darf, oder daß erfolgreiche Supervision uns auch Vergnügen bereiten darf und nicht zuletzt, und das ist ernst gemeint, daß Supervision ohne Humor witzlos sein könnte (Simon 1993).

 

Publikationen : Leseprobe

 

 

 


Home · Links · Kontakt · Gästebuch · Impressum
Vita · Publikationen · Weiterbildung · Seminare · Therapie · Konsultation · Supervision · Coaching